stimmen JETZT im Juli präsentiert Verse von Birgit Merk, entnommen dem titelgebenden Gedicht ihres 2022 bei Black Ink Lyrik erschienen Debütbandes Bevor das weiße Licht kommt.
Noir et blanc, das Gedicht, aus dem obige Verse stammen, spricht gelassen über große Themen, macht ganz unangestrengt einen weiten Horizont auf – folgt der Lebenslinie, ruft zentrale Erinnerungen wach, zieht ein eindringliches Resümee.
Schwarz und weiß ist das Leben, Farbe ist eine Illusion, am Ende kommt „das weiße Licht“ und nimmt alles auf.
Kein Wortgeklingel, kein störendes Pathos in den Versen, karg und klar ist die Sprache geschnitten, schwarz und weiß …
Lasse ich die Verse an mich heran, tauchen Naturbilder auf vor meinem inneren Auge: eine weite Schneelandschaft, ein schwarz-zweigiger Baum, die Horizontlinie verschwimmt … Stille, eine zarte Melancholie, große Ruhe, Beruhigung … für mich ein Textstück, das mir ganz unmittelbar gut tut.
Birgit Merk, geboren 1977 in Augsburg, lebt in München.
Die Autorin schreibt seit ihrer Kindheit. Sie ist Mitglied des Musikprojekts »Prinzip Nemesis« und verfasst auch Songtexte. Ihr Interesse gilt dabei vorwiegend der experimentellen Musik. Einige ihrer Texte wurden für verschiedene musikalische Kooperationen und Einzelprojekte vertont.
Bevor das weiße Licht kommt, Black Ink 2022, ist ihr erster Lyrikband.
Gefällt mir auch sehr, die klare, reduzierte Sprache ohne jedes Pathos.
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ja, danke myriade, für’s feedback.
mir hat auch sehr gefallen, wie das leitmotiv (noir, blanc) „durchkonjugiert“ wird und den text „hält“ – ohne dass es sich abnutzt oder langweilig wird.
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Ich kann dem Gedicht nichts positives entnehmen. Vermutlich denke ich zu einfach. Schwarz und Weiß als prägende Farbe aus der es keinen Ausweg gibt und die Schwärze holt schließlich alles in die Entropie.
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danke für deinen besuch hier und die rückmeldung, don esperanza.
ob und wie und warum/wodurch ein gedicht jemanden anspricht, was es auslöst und hervorruft beim lesen oder hören, ist, so denke ich, ein individueller und vielschichtiger vorgang.
wenn ich fragen darf: gibt es gedichte, die du magst?
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Ja, das ist wohl so, ich werde noch ein paar Gedichte von ihr lesen, von einem Gedicht kann ich mir noch keine richtige Meinung bilden. Mich spricht einiges an. Von Gottfried Benn, den ich gerne mag, über Ingeborg Bachmann zu Mascha Kaleko, aber auch Erich Kästner, der meiner Meinung nach von vielen nicht richtig erkannt wird. Außerdem mag ich die Beatniks. Mein liebstes Gedicht ist Solo für zwei von Kästner.
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eine palette von autorInnen, die du benennst … und weil du die beatniks erwähnst, hab ich mir grad nochmal ginsbergs „supermarket“ angehört, bevor i gleich in den tag springe.
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Ja, Ginsberg mag ich besonders, aber auch Kerouac und von den späteren Bukowski, dann komm gut in den Tag.
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danke, und dir auch einen guten tag!
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Danke
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