Max Dauthendey, 1867 in Würzburg geboren;
Maler, Lyriker, Novellist, Romancier, Dramatiker; arbeitet zunächst auf Drängen seines Vaters in dessen Atelier als Fotograf. Nach vielerlei Auseinandersetzungen entzieht er sich schließlich endgültig dem autoritären Einfluss des Vaters und geht 1891 ohne eigene Mittel nach Berlin bzw. später nach Paris, um als freischaffender Dichter und Maler zu leben.
Dauthendey führt ein ruheloses Wanderleben und bereist die ganze Welt. Während seines Aufenthaltes auf Java wird er vom 1. Weltkrieg überrascht. Er darf die Insel nicht mehr verlassen und stirbt am 29. August 1918 malariakrank und psychisch wie physisch erschöpft in Malang/Java.
Dauthendey gilt mit seiner farbigen, synästhetisch geprägten, dynamischen, bildkräftigen Sprache als ein Vorläufer des literarischen Expressionismus. In der Zeit des Nationalsozialismus stießen Dauthendeys Werk und Person auf offizielle Ablehnung. Von August Diehl, dem Landesleiter der Reichsschrifttumskammer Mainfranken, wurde Dauthendey zum „Gegenfüßler [der] nationalsozialistischen Weltanschauung„ erklärt.
In der Süddeutschen Zeitung stand neulich zu lesen, dass die Max-Dauthendey-Gesellschaft mit Sitz in Würzburg vor der Auflösung steht: Zu wenig Interesse an dem Dichter gäbe es heute. Das ist schade. Umso schöner, dass man auf Blogs wie dem Deinen doch noch auf ihn stößt!
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