Vor über einem Monat, pünktlich zur Leipziger Buchmesse, brachte der Frohmann-Verlag die Version 3.1. der der Tausend Tode heraus.
Bei André Spiegel auf fortlaufend hatte ich von diesem
Projekt erfahren und sogleich den Wunsch verspürt, etwas beizutragen, von Anis Sterben zu erzählen (vielleicht ein Impuls, sie dem Vergessenwerden entreißen zu wollen?). Doch obwohl ich genau wusste, dass und wovon ich schreiben wollte, fiel die intensive Auseinandersetzung mit Anis Sterbeprozess, mit dem erlittenen Verlust, dem anhaltenden Vermissen, auch mit der eigenen Vergänglichkeit, mir nicht leicht. Zudem gibt es da eine Art von Schuldgefühl – überlebt zu haben, selbst zu leben, während das Kind tot ist: Das fühlt sich zutiefst falsch an, die Rangfolge stimmt nicht mehr, die Ordnung ist gestört.
Auf den schließlich in die Tausend-Tode-Anthologie aufgenommenen Text „von außen“ zu blicken, seine (literarische) Qualität einzuschätzen, ist mir nicht möglich. Das wollte eben geschrieben werden, ja.
Wer den Tod Nr. 382 lesen möchte: -> hier.
Ich habe bei diesem Projekt auch mitgemacht mit demselben Thema: Dieses Nichtfassenkönnen der physischen Vergänglichkeit (Nr. 251). Aber es war „nur“ eine Freundin. Ich hoffe, das Schreiben darüber hat dir ein wenig geholfen zu verarbeiten. Dein Text ist wunderbar. Aber man würde trotzdem lieber darauf verzichten. Alles Gute für dich.
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