Andreas Gryphius, eigentlich Andreas Greif, geboren am 2. Oktober 1616 in Glogau/Schlesien als Sohn des Paul Greif († 1621), Archidiakon der lutherischen Kirche, und seiner Frau Anna († 1628), ist einer der bedeutendsten Lyriker u. Dramatiker (Trauer- und Lustspiele) des deutschen Barock; seine Jugend wird geprägt durch Kriegswirren, Konfessionsstreitigkeiten und persönliche Schicksalsschläge, die eine kontinuierliche Ausbildung verhindern; dank seiner außergewöhnlichen Begabung (er soll 11 Sprachen beherrscht haben) gelingt es ihm dennoch, sich eine auf der Höhe seiner Zeit stehende Bildung anzueignen; Gryphius arbeitet zunächst als Hauslehrer, 1637 erscheint seine erste Sonettsammlung in Lissa, ab 1638 studiert er an der Universität Leiden u.a. Jura, Anatomie, Metaphysik u. Poetik; 1662 wird er Mitglied der „Fruchtbringenden Gesellschaft“.
Die Grundmotive seiner von den kriegerischen Zeitumständen und vielerlei persönlichen Verlusten beeindruckten Lyrik sind Flüchtigkeit und Anfälligkeit des menschlichen Lebens; eindringlich schildert er Eitelkeit und Vergänglichkeit (Vanitas) und beschwört unermüdlich das erlösende Jenseits als Gegenentwurf zum irdischen Jammertal.
Andreas Gryphius stirbt am 16. Juli 1664 in Glogau.